11. November 2011 Anmerkungen zu Parallelprotokollen Hinter den Parallelprotokollen verbirgt sich eine offene und wechselnde Gruppe von bislang rund 180 völlig unterschiedlichen Menschen. Ohne jeden Zweifel reproduzieren die Texte an einigen Stellen sexistische, rassistische oder anderweitig diskriminierende Klischees, Stereotype und Zuschreibungen. Im Lektoratsprozess diskutieren wir intensiv und offen sowohl über die einzelnen Stellen, als auch über unseren Umgang mit ihnen insgesamt. Wir haben uns entschieden, die Parallelprotokolle so zu veröffentlichen, wie sie sind und an den entsprechenden Stellen mit einem Verweis auf diese Position zu versehen.Wir wollen keinen ‚Wettbewerb der saubersten Sprache‘ gewinnen, sondern einen Moment abbilden, auch wenn dieser Moment schonungslos offen legt, dass unserem Denken rassistische oder sexistische oder anderweitig diskriminierende Strukturen keineswegs fremd sind. Wir reflektieren das und weisen uns gegenseitig offen auf diese Denkstrukturen hin. Unser Ziel ist aber auch, sprachliche Veränderungen zu dokumentieren. Parallelprotokolle gibt es seit 2018 und wir bemerken, wie sich der Umgang etwa mit gendergerechter Sprache seither verändert hat. Wir möchten, dass diese Prozesse sichtbar sind. Gleichzeitig wissen wir, dass es für viele Menschen verletzend ist, mit textlich manifestierten Stereotypen und Zuschreibungen konfrontiert zu sein. Wir bitten dafür um Entschuldigung. Gleichzeitig glauben wir, dass es eher zur Veränderung beiträgt, offen mit den -ismen umzugehen, als einfach so zu tun, als seien sie nicht da. Mit Kritik setzen wir uns gern auseinander, bitte schreibt sie an buero@kunsthallebelow.de.